Kurze WM-News - 28.Juni 2011
Mia Hamm schwärmt vom DFB-Frauenteam
Die zweimalige Weltfußballerin Mia Hamm hat die deutsche Frauen-Nationalelf über den grünen Klee gelobt und zum WM-Titelfavoriten erklärt. „Ich bin beeindruckt, wie sie jedem Ball nachjagen. Sie helfen sich untereinander. Ich erwarte eine Menge von dieser Mannschaft bei diesem Turnier“, sagte die frühere Vorzeigespielerin des US-Fußballs.
Das Lob über die eigene Mannschaft fiel deutlich verhaltener aus: „Sie könnten Geschichte schreiben, aber sie müssen ständig Fragen zu dem steinigen Weg beantworten.“ Mit steinigem Weg spielte Hamm auf die schwierige Qualifikation der US-Girls an.
USA und Schweden setzen sich durch
Mit Siegen für die USA und Schweden hat für die Teams der Gruppe C die Weltmeisterschaft begonnen. Schweden setzte sich gegen Außenseiter Kolumbien mit Mühe durch. Die Skandinavierinnen hatten zwar jede Menge Chancen, brachten den Ball aber nur einmal ins Tor. Das US-Team schlug Dauerrivale Nordkorea verdient mit 2-0. Der dreimalige Asienmeister, durchaus ein Mitfavorit, muss sich steigern, um nicht bereits nach der Gruppenphase abzureisen.
FIFA suspendiert Spielerin
Der Fußball-Weltverband FIFA hat Nationalspielerin Jade Boho aus Äquatorialguinea von der Frauen-Weltmeistschaft in Deutschland ausgeschlossen. Grund ist ein Verstoß gegen die Teilnahmebedingungen. Bodo die für Rayo Vallecano in Spanien spielt, soll offenbar Länderspiele die spanische Auswahl bestritten haben. Emiliana wurde nachnominiert.
Bereits im Vorfeld der WM gab es Ärger um Spielerinnen aus dem Land. Zum einen gab es den Verdacht, dass in der WM-Qualifikation Männer eingesetzt wurden. Dann gab es Diskussionen um die Einbürgerung brasilianischer Spielerinnen.
Blitz schuld an Nordkoreas Niederlage?
Nordkoreas Nationaltrainer hat einen Blitzeinschlag während der Vorbereitung auf die Frauenfußball-WM für die Auftaktniederlage 0-2 gegen die USA verantwortlich gemacht. „Bei einem Testspiel am 8.Juni 2011 ist bei auf dem Platz ein Blitz eingeschlagen. Dabei haben sich einige Spielerinnen verletzt“, sagte Kim Min-Kwang.
Die betroffenen Spielerinnen hätten im Krankenhaus behandelt werden müssen und seien erst später nach Deutschland gereist. „Die Ärzte waren der Meinung, dass diese Frauen nicht in Deutschland spielen sollten. Sie haben es doch getan“, sagte Kim Min-Kwang.
Ungleiches Duell: Exot fordert Norwegen
Der Weltmeister und zweifache Europameister Norwegen will die glorreiche Vergangenheit zurückholen, der WM-Neuling Äquatorialguinea hofft auf eine ruhmreiche Zukunft. Beim Auftakt der Vorrunden-Gruppe D in Augsburg treffen Welten aufeinander. Spielmacherin Genoveva Anonman, die in die kommende Saison für 1.FFC Turbine Potsdam spielt, macht sich allerdings vor der WM-Premiere keine Illusionen: „Wir sind Neuling. Wir kommen, um zu lernen.“ Der Debütant muss auf Jade Boho verzichten. Die Stürmerin wurde von der FIFA gesperrt.
Norwegen hofft elf Jahre nach dem Olympiasieg auf den neuerlichen Coup und kann auf Ingvild Stensland zählen, die nach einer Bandscheiben-OP rechtzeitig fit ist. "Ich halte es für möglich, dass wir ins Finale kommen", prophezeite Leni Larsen Kaurin vom VfL Wolfsburg.
Brasilianerinnen wollen den Titel
Zum Auftakt der Gruppe D greift Mitfavorit Brasilien ins WM-Geschehen ein und alles andere als ein Sieg gegen Asienmeister Australiens wäre eine Überraschung. Topstar Marta hat dabei nur ein Ziel vor Augen. „Ich möchte jetzt endlich Weltmeisterin werden, das ist mein Traun“, sagte die fünffache Weltfußballerin Marta stellvertretend für ihr Team.
2007 verlor man das WM-Finale gegen Deutschland, 2004 und 2008 gab es knappe Niederlagen im Kampf um Olympia-Gold.
Die Matildas ohne verletzte Topspielerin Kate Gill aus Australien sind bereits seit rund zwei Wochen in Deutschland und haben sich bei ihren Siegen gegen Mexiko (3-2) und England (2-0) das nötige Selbstvertrauen geholt. „Ich bin sehr zufrieden damit, wo wir jetzt stehen“, sagte Trainer Tom Sermanni.
Weltrekord-Versuch im Elfer-Schießen
Auf Deutschland größter Fanmeile, den Frankfurter „Fußballgarten“, soll am Mittwoch der Weltrekord im Dauerelfmeterschießen mit ausschließlich weiblichen Schützen fallen. Gleiches plant der WM-Spielort Augsburg.
Beide Städte benötigen dafür 365 Schützinnen ab 14 Jahren, die drei Stunden ununterbrochen auf das Tor schießen, um die von Singapur gehaltene Bestmarke zu überbieten. Dabei darf jede Teilnehmerin nur einmal antreten.